Alternative Evaluationsmöglichkeiten
Im Folgenden finden Sie eine Zusammenstellungen von Tipps und Hinweisen, wenn Sie die Evaluation Ihrer Lehrveranstaltung eigenständig durchführen möchten, oder aufgrund einer geringen Teilnehmer:innenanzahl die zentral administrierte Evaluation mittels evasys nicht vorgesehen ist.
Methoden
Je nach Gruppengröße, Veranstaltungsart und Zusammenarbeit in der Veranstaltung bieten sich insbesondere zwei Methoden der eigenständigen Befragung an, die den Studierenden die Möglichkeit geben, (anonym) Ihre Veranstaltung zu evaluieren zu geben:
1) Eigenständige Befragung
Hierzu kann eine kurze, selbstgesteuerte Umfrage konzipiert werden. Die Umsetzung erfolgt dabei nach den Maßgaben der Effizienz und Machbarkeit sowie der Passung zum Lehrformat. Für die (digitale) Lehre empfiehlt es sich daher, digitale Collaboration- bzw. Befragungstools zu nutzen. Empfehlenswert ist es, sich dabei auf 2-3 qualitative Fragen zu beschränken und gegebenenfalls 1-2 quantitative Fragen voranzustellen bzw. zu ergänzen.
Folgende Tools sind hiefür empfehlenswert:
- gemeinsame Bearbeitung eines Dokuments via Collaboration-Tool (Padlet o.ä.)
- Umfrage via moodle
- Umfrage-Tool, auch zur Einbindung in Präsentationen (z.B. mentimeter, kahoot, slido)
Die Studierenden können damit zu einem Zeitpunkt ihrer Wahl oder in der synchronen Veranstaltung anonym schriftliche Rückmeldung geben. Die Ergebnisse sind im Verfahren (insb. bei der Verwendung eines Collaboration-Tools) durch alle einsehbar und anonym.
Die Ergebnisse werden dann, analog zur Befragung mittels Fragebogen, gemeinsam in einer Veranstaltung ausgewertet bzw. dokumentiert. Die Dokumentation geht anschließend mindestens dem:der Studiendekan:in zu.
Je nach Durchführung planen Sie in Ihrer Veranstaltung ca. 15min (nur Auswertung) bzw. ca. 30min / 2 x 15min (Rückmeldung durch die Studierenden 15min plus Auswertung 15min) ein. Die TAP kann nach Ankündigung auch im Vorfeld/Anschluss an eine (synchrone) Veranstaltung stattfinden.
2) Teaching Analysis Poll (TAP)
Je nach Gruppengröße wird ein fragengestütztes Gespräch durchgeführt. Fragen können bereits im Vorfeld bekannt gemacht oder ad hoc in der Sitzung besprochen werden. Letztere Option hat den Nachteil, dass Studierende, die an der maßgeblichen Sitzung nicht teilnehmen können, vom Feedback ausgeschlossen werden.
- bei einer geringen Anzahl an Veranstaltungsteilnehmer:innen kann dieses Gespräch direkt geführt werden
- bei einer größeren Anzahl an Veranstaltungsteilnehmer:innen bietet es sich an, kleinere Gruppen einzuteilen, bspw. zu je einer Fragestellung sowie eine:n Sprecher:in der Gruppe benennen zu lassen
Diese Methode erfordert große Kommunikationsbereitschaft auf beiden Seiten und wird daher idealerweise von einer außenstehenden Person (bspw. Kollege:in, wiss. Hilfskraft) bzw. einem:r Studierendem:r moderiert. Um dem Nachteil dieser Methode, der Nicht-Anonymität seitens der Studierenden, Abhilfe zu schaffen, kann bei einer externen Moderation zu Beginn des Gesprächs die Lehrperson zunächst ausgeschlossen werden, um im Anschluss die (durch die Moderation anonymisierten) Hinweise der Studierenden wieder gemeinsam auszuwerten.
Die Ergebnisse werden, analog zur Befragung mittels Fragebogen, gemeinsam in einer Veranstaltung ausgewertet bzw. dokumentiert. Die Dokumentation geht anschließend mindestens dem:der Studiendekan:in zu.
Insgesamt sollten Sie für dieses Verfahren 30min einplanen, dies kann gern nach Ankündigung auch im direkten Vorfeld/Anschluss an eine (synchrone) Veranstaltung umgesetzt werden.
Auf Anfrage (und bei ausreichend Kapazität) können wir die Moderation der TAP in Ihrer Lehrveranstaltung durchführen - melden Sie sich dazu per Email bei evaluation@ovgu.de.
3) Feedback in kleinen Gruppen: Eine Handreichung für Lehrende
Insbesondere bei kleinen Studierendengruppen können sich spezielle Methoden als hilfreicher als eine große Befragung erweisen. Hierzu haben einige Mitglieder der Arbeitsgruppe „Qualitative Feedback- und Evaluationsmethoden“ der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) eine übersichtliche Handreichung erarbeitet, in der Methoden für unterschiedliche Anwendungsfälle vorgestellt werden. So eignen sich diese sowohl für Zwischen- als auch Abschlussfeedback, in Präsenz oder digital, und dauern von 5 bis 45 min. Die Handreichung kann auf der Seite der Universität Hamburg heruntergeladen werden. (Zitation: Düwel, J., Brust, L., Günther, A., Kleß, E., Knierim, R.M., Lütjerodt, N., Preller, L., Ruhrmann, P., Schmatz, R., Schwerin, K. & Sommer, M. (2024). Feedback in kleinen Gruppen. Eine Handreichung für Lehrende. Arbeitsgruppe der DHGD.)
Fragenauswahl
Vorschlag für quantitative Fragen, welche sich insbesondere für den Einstieg bzw. eine Gesamtbewertung anbieten
- Welche Schulnote geben Sie dieser Veranstaltung? (1= sehr gut bis 6= nicht zufriedenstellend)
- Der:Die Lehrende geht ausreichend auf Studierende ein.
- Der:Die Lehrende zeigt Interesse am Lernerfolg der Studierenden.
- Der Stoffumfang war angemessen.
- Der Workload war zu hoch / genau richtig / zu niedrig.
- Ich würde die Veranstaltung meinen Kommilitonen empfehlen.
Sofern nicht anders angegeben, wird die Skala trifft voll zu / trifft überwiegend zu / trifft weniger zu / trifft gar nicht zu angewendet.
Vorschlag für qualitative Fragen
- Wie ist Ihr Gesamteindruck der Veranstaltung?
- Was nehmen Sie mit?
- Was fanden Sie gut/weniger gut?
- Was könnte verändert werden?
- Was soll beibehalten werden?
- Wie war die Arbeitsatmosphäre?
- Womit sind Sie zufrieden?
- Was ist Ihnen zu kurz gekommen?
- War der Workload (Vor- und Nachbereitung) angemessen? Wenn nein, woran lag das (fehlende Vorkenntnisse, zu hoher Stoffumfang, etc.)